Welttag für psychische Gesundheit: der neue Headway-Bericht hebt die bestimmenden Umweltfaktoren psychischer Gesundheit hervor
Am Welttag für psychische Gesundheit hebt der neue Headway-Bericht die bestimmenden Umweltfaktoren psychischer Gesundheit hervor: Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland und der Klimawandel könnten in den kommenden Monaten zu einer neuen Welle psychischer Erkrankungen führen
Wesentliche Ergebnisse des am 28. September im Europäischen Parlament vorgestellten Headway-Berichts sind u. a.:
- Geschätzt 22,1 % der Menschen erleiden eine psychische Erkrankung in Konfliktsituationen – 1/3 der ukrainischen Flüchtlinge könnten eine Depression, Angststörungen oder eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) aufgrund der Flucht aus dem Krieg oder der Binnenvertreibung entwickeln.
- Die direkten und indirekten Auswirkungen, die der Klimawandel auf die psychische Gesundheit hat, treffen diejenigen am schwersten, die am verletzlichsten sind, und können psychische Belastungen, eine höhere Sterblichkeit und erhöhte Selbstmordraten mit sich bringen.
- In Europa belaufen sich die Gesamtkosten in Verbindung mit psychischen Erkrankungen auf mehr als 600 Milliarden Euro (4 % des gesamten BIP der EU).
- Es wird erwartet, dass psychische Erkrankungen bis 2030 für mehr als die Hälfte der weltwirtschaftlichen Belastungen aufgrund nicht übertragbarer Erkrankungen verantwortlich sein werden.
- In Fortsetzung eines Trends, der bereits aus den Ergebnissen von 2021 ersichtlich war, schneiden nordeuropäische Länder im Allgemeinen besser auf dem Index ab, während Rumänien, Bulgarien und die Slowakei sich unter den Ländern mit den niedrigsten Gesamtergebnissen befinden.
Wien, 10. Oktober 2022 – Am 28. September wurde der letzte Headway-Bericht mit dem Titel Ein neuer Fahrplan für psychische Gesundheit von The European House – Ambrosetti, einem italienischen Think Tank, zusammen mit Angelini Pharma, einem internationalen pharmazeutischen Unternehmen, das zu den in Privatbesitz befindlichen Angelini Industries gehört, im Europäischen Parlament vorgestellt. Aus Ergebnissen aus diesem letzten Headway-Bericht geht hervor, dass der Konflikt in der Ukraine und die Auswirkung des Klimawandels zu den wesentlichen Faktoren zählen, die zu einem flutartigen Anstieg psychischer Erkrankungen in Europa beitragen.
Der Bericht vergleicht die psychische Gesundheit in 28 europäischen Ländern unter Verwendung von 55 Leistungskennzahlen (KPIs) und hebt krasse Unterschiede in Bezug auf den Zustand der psychischen Gesundheit und wie die Länder aufgestellt sind, um Problemen zu begegnen und ihre Bevölkerung zu unterstützen, hervor. In Fortsetzung eines Trends, der bereits aus den Ergebnissen von 2021 ersichtlich war, schneiden nordeuropäische Länder im Allgemeinen besser auf dem Index ab, während Rumänien, Bulgarien und die Slowakei sich unter den Ländern mit den niedrigsten Gesamtergebnissen befinden.
Erstmals, seit die Headway-Initiative im Jahre 2017 gegründet wurde, prüft der Index der psychischen Gesundheit spezifisch bestimmende Umweltfaktoren der psychischen Gesundheit und hebt daher die katastrophale Auswirkung von Problemen wie dem Klimawandel oder Konflikten und Migration hervor. Die bestimmenden Umweltfaktoren sind eine kürzlich formulierte Kategorie im Bereich der psychischen Gesundheit, die alle Außenbedingungen umfasst, die sich auf Leben, Entwicklung und Überleben einer Person auswirken. Ein Blick auf diese Umweltfaktoren der psychischen Gesundheit zeigt, dass Dänemark, Finnland, Schweden, Estland und Irland vergleichsweise gut in dieser Hinsicht aufgestellt sind, während ost- und südosteuropäische Länder noch mit der Bewältigung dieser die Gesundheit bestimmenden Faktoren zu tun haben, wobei Rumänien, Bulgarien und Griechenland die ungünstigsten Umweltfaktoren aufweisen.
„Durch diesen Bericht wird die internationale Aufmerksamkeit neu auf die Bedeutung von Umwelteinflüssen, wie Klimawandel, wirtschaftliche Rezession oder geopolitische Krisen wie den Krieg in der Ukraine, auf die psychische Gesundheit gerichtet“, sagte Pierluigi Antonelli, Geschäftsführer von Angelini Pharma. “Psychische Erkrankungen stellen weiterhin eine riesige soziale und wirtschaftliche Belastung für die Allgemeinheit dar. Einblicke aus dem Index der psychischen Gesundheit 2.0 zeigen, dass bis 2030 psychische Erkrankungen für mehr als die Hälfte der weltwirtschaftlichen Belastungen aufgrund nicht übertragbarer Erkrankungen verantwortlich sein werden; deshalb müssen wir jetzt handeln!“
Die bestimmenden Umweltfaktoren wirken sich auf Einzelpersonen unterschiedlich aus
Es wurde dokumentiert, dass der Klimawandel sich auf die Ergebnisse in Bezug auf psychische Gesundheit in verschiedenen Bevölkerungsteilen ähnlich auswirkt; der Index argumentiert jedoch, dass er sich auf Einzelpersonen unterschiedlich auswirken wird. Es wird erwartet, dass junge Menschen und Indigene sowie diejenigen, die mit vorhandenen Anfälligkeiten, Einschränkungen der Wahrnehmung oder Beweglichkeit leben, oder diejenigen, die in Armut leben, am meisten betroffen sind. Der Index beschreibt, dass die Auswirkungen u. a. eine erhöhte Sterblichkeit, impulsive und aggressive Verhaltensweisen und höhere Selbstmordraten umfassen werden. Er offenbart weiterhin, dass zuvor wenig diskutierte Faktoren wie ein durchschnittlicher monatlicher Temperaturanstieg von einem Grad mit einem Anstieg des Aufsuchens von psychiatrischen Notfallaufnahmen um 0,48 % und einem Anstieg der Selbstmorde um 0,35 % verbunden sind.
Im Hinblick auf die Auswirkung von Konflikten und Migration offenbart der Index, dass geschätzt 22,1% eine psychische Erkrankung in Konfliktsituationen erleiden (13 % milde Formen einer Depression, Angstzustände und PTBS; 4 % gemäßigtere Formen; 5,1 % eine schwere Depression und Angstzustände, Schizophrenie und eine bipolare Störung). Nach einem Konflikt hat etwa eine von fünf Personen weiterhin mit Depressionen, Angstzuständen, PTBS, bipolaren Störungen und Schizophrenie zu kämpfen. Angesichts 27 anhaltenden Konflikten weltweit und den Vereinten Nationen zufolge weltweit 68,6 Millionen Vertriebener ist es von vorrangiger Dringlichkeit, die Bedürfnisse von Menschen, die von Konflikten und Migration betroffen sind, in Bezug auf psychische Gesundheit anzugehen.
Weitere Ergebnisse des Berichts zeigen die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie
Die COVID-19-Pandemie führte zu einer beispiellosen Verschlechterung der psychischen Gesundheit, wobei Erkrankungen wie Angststörungen und schwere depressive Störungen weltweit um über 25 % zunahmen. Wie im Bericht beschrieben, hatten 19 % der Patienten während der Pandemie keinen Zugang zu Einrichtungen für psychische Gesundheit, und 52 % erlebten eine Verschlechterung ihres Zustands. Die Pandemie hatte auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Beschäftigten im Gesundheitswesen: Ein höheres Infektionsrisiko, längere Arbeitszeiten und hohe Patientenaufkommen haben dazu beigetragen, dass medizinische Fachkräfte viel höhere Grade von Angstzuständen (13 % gegenüber 8,5 %) und Depressionen (12,2 % gegenüber 9,5 %) als Menschen in anderen Berufen erlebten.
„Es bleibt viel zu tun, um die psychische Gesundheit von Patienten und medizinischem Fachpersonal in der Folge der COVID-19-Pandemie zu unterstützen“, sagte Hilkka Kärkkäinen, Vorsitzende von GAMIAN Europa. „Psychische und körperliche Gesundheit sind untrennbar verbunden, und da COVID-19 verändert hat, wie wir Gesundheitsfürsorge betrachten und angehen, ist es vorrangig geworden, dass die Unterstützung der psychischen Gesundheit an die Fürsorge für körperliche Gesundheit angeglichen wird.“
Riesige Unterschiede darin, wie die Länder darauf vorbereitet sind, die psychische Gesundheit zu verbessern oder aufrechtzuerhalten
Der Index legt weiterhin die wesentlichen Fähigkeiten der Gesundheitssysteme dar, die Ergebnisse im Bereich der psychischen Gesundheit in Zukunft zu verbessern oder aufrechtzuerhalten. Zwar offenbaren die Daten noch immer einen bedeutenden Unterschied bei den Strategien, Richtlinien und Gesetzen zur psychischen Gesundheitsfürsorge, und es gibt große Unterschiede bei den Ausgaben für die Gesundheitspflege zwischen den europäischen Ländern (z. B., Frankreich 14,5 % gegenüber Luxemburg 1 %), aber es werden Fortschritte gemacht, wobei ambulante Einrichtungen für psychische Gesundheit von 3,9 auf 9,1 pro 1.000.000 Einwohner angestiegen sind.
“Der Headway-Index für psychische Gesundheit überwacht verschiedene Aspekte der psychischen Gesundheit und bietet ein umfassendes und dynamisches Werkzeug zur Überwachung und Planung der Gesundheits-, Sozial-, Bildungs- und Umweltpolitik im Bereich der psychischen Gesundheit in europäischen Ländern“, sagte Daniela Bianco, Partnerin und Leiterin der Gesundheitspraxis von The European House – Ambrosetti. „Er kann als Kompass für politische Entscheidungsträger angesehen werden, um den Herausforderungen von heute und morgen zu begegnen und diese anzugehen, indem die Unterstützung der psychischen Gesundheit für Einzelpersonen und ihre Familien verbessert wird, um Wohlbefinden, Inklusion, sozialen Zusammenhalt, Nachhaltigkeit und Wachstum unserer Gesellschaften zu gewährleisten.“
Verbesserte Unterstützung an Arbeitsplätzen, Schulen und in der Gesellschaft im Allgemeinen
Ein letzter Aspekt des Index befasst sich mit der Reaktionsfähigkeit auf die Bedürfnisse von Menschen mit psychischen Gesundheitsstörungen an Arbeitsplätzen, Schulen und in der Gesellschaft. Psychische Gesundheitsstörungen betreffen etwa 20 % der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter, wobei die Arbeitslosenquote für Menschen, die von einer Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit betroffen sind, um 7,7 % höher ist als für diejenigen ohne eine solche Beeinträchtigung. Die Gesamtkosten in Bezug auf psychische Erkrankungen in Europa belaufen sich auf 4 % des gesamten europäischen BIP (mehr als 600 Milliarden Euro), was seit dem COVID-19-Ausbruch möglicherweise noch weiter angestiegen ist. Positiv ist zu vermerken, dass über 45 % der europäischen Länder bereits Vorbeugemaßnahmen gegen arbeitsbezogene psychische Erkrankungen und Förderprogramme eingerichtet haben und dass 68 % der europäischen Länder eine nationale Strategie oder ein Programm umgesetzt haben, dass den Blick auf die Förderung der psychischen Gesundheit und die Vorbeugung von psychischen Erkrankungen für Kinder und Jugendliche richtet.
„In dem Zeitalter der Ungewissheit, in dem wir leben, sind junge Menschen zunehmend Ängsten und Sorgen ausgesetzt, oft mit negativen Konsequenzen für ihre psychische Gesundheit. Es genügt, festzustellen, dass eine Person, die in den frühen 2000er Jahren geboren wurde, bereits eine große Rezession und ihre nachfolgenden Sparmaßnahmen, eine weltweite Pandemie, geopolitische Konflikte, eine Lebenshaltungskostenkrise und eine Welt, die sich mit dem großen Ausmaß des Klimawandels und der Umweltzerstörung auseinandersetzen muss, erlebt hat. Um eine gesunde Zukunft für den jüngsten Teil der europäischen Bevölkerung sicherzustellen, muss eine EU-Strategie zur psychischen Gesundheit alle wesentlichen Beteiligten und Sektoren beteiligen und einbeziehen. Dieser vielschichtige Ansatz wäre nicht nur effektiver, sondern wäre auch inklusiver und würde sich auch an die verletzlicheren oder an den Rand gedrängten Gruppen junger Menschen richten“, sagte Brando Benifei, Mitglied des Europäischen Parlaments und Mitglied der Allianz der Mitglieder des Europäischen Parlaments für psychische Gesundheit.
Um mehr über Headway: Ein neuer Fahrplan für psychische Gesundheit zu erfahren oder um den vollständigen Bericht herunterzuladen, besuchen Sie bitte: https://eventi.ambrosetti.eu/headway/
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Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an:
Daniela Poggio – Global Communications Executive Director, Angelini Pharma, daniela.poggio@angelinipharma.com
Elisa Milani – Project Coordinator and Consultant, Healthcare Area, The European House – Ambrosetti, elisa.milani@ambrosetti.eu
Über Headway
Die Headway-Initiative befasst sich mit wichtigen Fragen der Gehirngesundheit in ganz Europa. Ursprünglich wurde sie 2017 von der italienischen Denkfabrik The European House - Ambrosetti in Partnerschaft mit Angelini Pharma mit dem Fokus auf psychische Gesundheit ins Leben gerufen, um eine multidisziplinäre Plattform für strategische Überlegungen, Analysen, Dialog und Vergleiche zwischen verschiedenen europäischen Erfahrungen im Umgang mit Menschen zu schaffen, die von psychischen Störungen betroffen sind. Sie wurde im Einklang mit den Programmen, Aktivitäten und Plänen der WHO und internationaler Institutionen ins Leben gerufen, um eine europäische Perspektive zu schaffen. Seit ihrer Gründung hat sich die Headway-Initiative zu einer Reihe von Studien, Berichten und Aktivitäten entwickelt, die darauf abzielen, die Diskussion auf europäischer Ebene über psychische Gesundheitsdienste und die Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen in ganz Europa voranzutreiben und einen nachhaltigen Fahrplan für psychische Gesundheit zu erstellen.
Jedes Jahr wird ein neuer Bericht von Headway Epilepsy und Headway Mental Health veröffentlicht, um ein aktuelles Bild des Stands der Dinge in Europa zu vermitteln.
Für weitere Informationen über die Headway-Initiative besuchen Sie bitte https://eventi.ambrosetti.eu/headway/.
Über Angelini Pharma
Angelini Pharma ist ein internationales Pharmaunternehmen, das zu Angelini Industries gehört, die in privater Hand geführt wird. Das Unternehmen erforscht, entwickelt und vermarktet weltweit erfolgreich Gesundheitslösungen mit Schwerpunkt auf den Bereichen Zentrales Nervensystem (ZNS) und psychische Gesundheit, einschließlich Schmerztherapie, seltene Krankheiten und Verbrauchergesundheit mit wirksamen Medikamenten zur Selbstmedikation.
Angelini Pharma wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Italien gegründet und ist heute mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in 25 Ländern tätig. Die Produkte des Unternehmens werden heute – unter anderem durch strategische Allianzen mit führenden internationalen Pharmakonzernen – in über 70 Ländern vermarktet. Angelini ist ein voll integriertes Unternehmen mit umfangreichen und allgemein anerkannten Forschungs- und Entwicklungsprogrammen sowie erstklassigen Produktionsanlagen und internationalen Marketingaktivitäten für wichtige Präparate und führende Wirkstoffe in vielen Bereichen.
Für weitere Informationen über Angelini Pharma besuchen Sie bitte https://www.angelinipharma.com/.
Über The European House - Ambrosetti
The European House - Ambrosetti ist eine führende Denkfabrik und Managementberatung mit 285 Fachleuten, die 1965 gegründet wurde und die im Laufe der Jahre, auch dank der Beiträge und Unterstützung unzähliger Partner, zahlreiche Aktivitäten in Italien, Europa und dem Rest der Welt ins Leben gerufen hat.
The European House – Ambrosetti wurde in der Kategorie „Best Private Think Tanks“ zur Nr. 1 der Denkfabriken in Italien, zur viertbesten Denkfabrik in der Europäischen Union und zu einer der angesehensten unabhängigen Denkfabriken aus weltweit 11.175 Think Tanks im aktuellen „Global Go To Think Tanks Report“ der Universität Pennsylvania gewählt. The European House - Ambrosetti wurde vom Top Employers Institute als einer der 131 Top-Arbeitgeber 2022 in Italien ausgezeichnet. The European House - Ambrosetti verfügt über spezifisches Fachwissen im Gesundheitssektor mit einer engagierten professionellen Praxis, in deren Rahmen seit über 15 Jahren verschiedene Arten von Projekten für alle Akteure - sowohl öffentliche als auch private - im Ökosystem der Gesundheit entwickelt werden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.ambrosetti.eu und folgen Sie uns auf Twitter @Ambrosetti_.